Stahlinfos für Messer

Stahlinformationen

Härte
Die Härte von Messerstählen hängt von mehreren Umständen ab:
1. Legierung: Wesentlich für die Härte ist der Kohlenstoffanteil (C). Vereinfachte Formel: Je mehr C desto härter. Allerdings leidet dann die Zähigkeit, daher müssen mit steigendem C auch andere Zuschläge gemacht werden. So gibt es Stähle mit Beimischungen von Mangan, Silizium, Molybdän, Kobalt, Vanadium und Wolfram. Die Stahlwerke bieten eine breite Palette von Werkstoffen für jeden Verwendungszweck. Die für Messer meist verwendeten Stähle WN 1.4034 (AISI 420) und WN 1.4110 (AISI 440) sind das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und bieten das beste Preis/Leistungsverhältnis. Die höher legierten Stähle WN 1.4112 (AISI 440B) und WN 1.4125 (AISI 440C) sind für extreme Anforderungen gedacht, z. B. für rostfreie Kugellager, Ventilnadeln etc. Natürlich lassen sich auch Messerklingen daraus fertigen. Die beste Analyse des Stahls nützt allerdings nichts, wenn die wesentlichen Arbeitsgänge bis zur fertigen Klinge nicht mit der angemessenen Sorgfalt ausgeführt werden.

2. Warmbehandlung: Das Bestreben geht seit längerer Zeit dahin, die Zahl der Erhitzungsvorgänge möglichst gering zu halten. Durch jede Erhitzung verliert der Stahl etwas von seinem C-Anteil. Der Härtevorgang ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die rostfreien Linder®-Klingen werden nach modernsten automatisierten Verfahren gehärtet, so daß jede Klinge mit bestmöglichem Resultat aus der Härterei kommt. Die meisten Linder®-Klingen werden abschließend einem Tiefkühlverfahren unterworfen und erreichen damit das beste Ergebnis von Härte und Zähigkeit.

3. Schleiftechnik: Für die Härte der Klinge ist es unabdingbar bei jeder Stufe des Schleifens und Polierens streng darauf zu achten, daß die Klingen nicht überhitzt werden.


Rostfreier Stahl:

"Rostfrei" werden Messerstähle genannt, die durch Legierung mit Chrom vor der Gefahr des Rostens geschützt werden. Allerdings sind Messerstähle als reine Chrom-Stähle im Unterschied zu Chrom-Nickel-Stählen (bei Bestecken und Kochgeräten) nicht säurefest. Daher bedarf es einer Pflege der Messerklingen nach Gebrauch. Verunreinigungen auch mit leichten Säuren (etwa Obstsäuren, Blut etc.) verursachen Rost und müssen schnell entfernt werden. Messerstähle dürfen keinen Nickelanteil enthalten, weil der Zusatz von Nickel die Härtbarkeit ausschließt.

Alle Stahlarten sind in verschiedenen Normen erfaßt: In Deutschland werden überwiegend die deutschen Werkstoff-Nummern (WN) verwendet, in den USA meist die AISI Norm. Beispiele: WN 1.4125 entspricht AISI 440C, dem vielfach verwendeten und bewährten Messerstahl WN 1.4034 entspricht AISI 420.

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